Aus dem Gemeinderat - Rückblick 2017

Das Jahr 2017 ist Vergangenheit und einiges wurde von uns 16 Gemeinderäten plus Bürgermeister zu Wege gebracht. Einfach war es nicht, aber was ist schon einfach...

Die Aufregung um die mit ca. 10 Mio € recht teure Sanierung der Schule hat sich etwas gelegt. Dies auch angesichts der neuen Sichtweise, dass ja 40 % Zuschüsse zu erwarten sind und wir mit der neuen Bezeichnung „Mehrgenerationenhaus“ der Tatsache Rechnung tragen, dass die Kosten nicht nur die ca.115 Grundschüler betreffen, sondern auch Kita, Hort und Senioren. Der Architekt Herr Bodem wartet immer wieder mit kreativen Lösungen auf und wir können gespannt der weiteren Entwicklung entgegensehen.

Auch der Ärger um die Dorfplatzerneuerung in Hannberg wird hoffentlich verraucht sein, wenn das Projekt 2018 endlich realisiert sein wird. Aber hier hatten wir einigen Verdruss zu verarbeiten. Die Planung des im Zentrum des Platzes vorgesehene Stufenanlage musste verändert werden, da die angelieferten Steine nicht wie vorgesehen zu verarbeiten waren. Wer war hierfür verantwortlich? Der Auftraggeber, der Planer, die Baufirma, das staatliche Bauamt? Jedenfalls ist es uns trotz eindeutigem Gemeinderatsbeschluss nicht gelungen, die Verantwortlichen gemeinsam in der Sitzung an den Tisch zu bringen. Kein Lehrstück für gehobenes Demokratieverständnis.

Das dritte Hannberger Projekt wären die zwei Buswartehäuschen auf beiden Seiten der Niederlindacher Str. Das dauert und der Spruch „gut Ding will Weile haben“ wäre hier mehr als deplaziert. Bei dem Wartehäuschen gegen-über der Kegelbahn haben Fundament und Aufbau nicht zusammengepasst. Auch ein zweiter Versuch musste abgebrochen werden und erinnert etwas an die Sendung „Pleiten, Pech und Pannen“. Bei dem zweiten Buswartehäuschen, im Sommer einstimmig beschlossen, hat sich immer noch nichts getan, aber wir bleiben dran.

Das neue Baugebiet Heßdorf-Süd an der Membacher Str. gegenüber dem Kreisbauhof wird kommen und die Grundstücksbesitzer haben die entsprechenden notariellen Verträge mit der Gemeinde geschlossen. Neben kleineren Grundstücksparzellen sollen dann 2019 auch Sozialer Wohnungsbau und eine Einrichtung für Senioren Berücksichtigung finden. Daher beabsichtigt die Gemeinde Heßdorf sich auch an der zu gründenden Baugenossenschaft GeWo-Land zu beteiligen.

Auf der anderen Seite der Membacher Straße soll in Richtung Untermembach (nach der Fa. Schuler) ein Erlebnispark für alle Generationen entstehen.

Wir hoffen sehr, dass die Realisierung des neben dem Netto-Parkplatz situierten Feuerwehrgerätehauses glückt. Leider musste der Fuß/Radweg umgeleitet werden und es kann heute schon vermutet werden, dass die Benutzer einige Nachteile auf sich nehmen müssen.

Die veranschlagten Kosten des Feuerwehrhauses liegen bei 1,7 Mio € und wir müssen davon ausgehen, dass Schule und Feuerwehrhaus unsere Rücklagen von heute 6,7 Mio € in den nächsten zwei Jahren verschlingen werden und wir darüber hinaus Kredite benötigen. Noch nicht eingeplant ist hierbei die dringend notwendige Renovierung des Gemeindegebäudes. Dann endlich wird der Missstand behoben werden, dass unsere Gemeinde in diesem öffentlichen Gebäude noch keinen Aufzug vorhält. In unseren Zeiten sollten Inklusion und Barrierefreiheit eine Selbstverständlichkeit sein.

Ja, unsere Jahresbilanz klingt nicht so positiv, wie die des Bürgermeisters bei der Bürgerversammlung am 14.12.2017 in der Schulaula. Auch an der Form dieser Veranstaltung gäbe es einiges zu verbessern. Man hätte die Versammlung auch gut in einer unseren örtlichen Gaststätten abhalten und wesentlich bürgerfreundlicher gestalten können. Hierfür hätte man nach wenigen Themenpunkten mit den Bürgern ins Gespräch kommen können und nicht erst am Ende eines eineinhalbstündigen Vortrages die dann ermüdeten Bürger um ihre Anregungen bitten müssen.

Wir sehen, so wie in der großen Politik läuft auch im Kleinen nicht alles wie gewünscht. Und doch lohnt es sich, Kraft und Energie in die kommunale Gestaltung der Gemeinde zu investieren. Und allen Widrigkeiten zum Trotz: Es hätte schlechter laufen können.

Roland Sekatzek