Bericht von Jürgen Wölfel für den Seebachspiegel Juli 2023
Unsere Kommune steht, wie viele, vor einem folgenschweren Dilemma: die Infrastruktur muss in vielen Bereichen zukunftsfähig ausgebaut werden, um mit der Transformation im Hinblick auf eine digitale, klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft Schritt halten zu können. Die Haushaltslage, aktuell gepaart mit den Teuerungsraten insbesondere bei Bauprojekten, lässt uns zur Zeit nur geringen Spielraum. So haben sich laut statistischem Bundesamt die Baupreise im Februar 2023 um 15% gegenüber dem Vergleichsmonat im Vorjahr erhöht. Zeit ist bekanntlich Geld. Daher ist es entscheidend, dass wir bei wichtigen Projekten wie der Erweiterung des Kindergartens in Hannberg nicht noch mehr in Verzug kommen. Darüber, ob die vorzeitige Errichtung einer benötigten(?) Halle für den Bauhof - die nun zur Unterbringung der Kinder während der Bauphase dienen soll - die beste Lösung ist, lässt sich sicher noch lange streiten. Alternativ diskutierte Lösungen waren jedoch noch kostspieliger, aufgrund von normativen Vorgaben nicht einfach umsetzbar oder hätten weitere Verzögerungen bedeutet. Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum ist in diesen Zeiten auch ein wichtiges Thema, für das wir uns schon sehr lange einsetzen. Hier sind wir auch einen entscheidenden Schritt weitergekommen. Das Grundstück an den Lohäckern wurde nun an die Fa. Schultheiß zur Errichtung einkommensorientiert geförderter Wohneinheiten und Räumlichkeiten für die Tagespflege verkauft. Für die Realisierung sozialer, digitaler und klimafreundlicher Projekte dürfen wir neue Einnahmemöglichkeiten und Sparpotentiale nicht außer Acht lassen, z. B. durch Nutzung großer öffentlicher Dachflächen für PV-Anlagen zur Energieerzeugung. Gerade hier wird Strom v.a. tagsüber gebraucht, weshalb der Eigenverbrauch hoch und eine Amortisation in wenigen Jahren gegeben ist. Entscheidend für die positive Entwicklung unserer Gemeinde ist, dass wir die Dinge in einer immer komplexer werdenden Welt und steigenden Personalengpässen zudem vernetzt betrachten. Dafür benötigen wir jedoch zwingend mehr Struktur und müssen vor allem die richtigen Prioritäten setzen. Nach teils langen internen Diskussionen eint uns doch alle im Gemeinderat immer wieder das Ziel, die Zukunft unserer Gemeinde bestmöglich und aktiv gestalten zu wollen. Eine sehr gute Grundvoraussetzung - nutzen wir diese!